
Carriacou – Martinique
Carriacou ist über mehrere Tage sehr windig mit Böen bis 35kn. Als uns in der Tyrell Bay nach einer sehr heftigen Böe der Anker slipt, entscheiden wir uns für eine Boje nah am Land mit mehr Windschutz und weniger Wellen. Wasser bekommt man in der Tyrell Bay sehr gutes, Regenwasser aus der Zisterne ohne Chlor. Allerdings müssen wir das Wasser an einem Steg mit in 20l Kanister abfüllen und zur SAILAVIE fahren. Um so 140l abzufüllen hat man sicher zwei Stunden zu tun und zudem einige Kraftübungen absolviert. Übrigens, die besten Fischburger auf Carriacou bekommt man im Iguana Cafe bei der Carriacou Werft gleich neben dem Immigrations Büro.
Bevor wir dann am 22. März Richtung Martinique lossegelten, verbrachten wir ein paar schöne Tage in dem Naturschutzpark vor Sandy Island an einer Boje. Sandy Island liegt ungefähr eine halbe Seemeile westlicht von Carriacou und wurde durch Hurrikan Ivan in 2004 vollständig zerstört. Nachdem die Sandbank wieder aufgeforstet wurde, ist es heute ein kleines Naturreservat. Die reichhaltigen Fischbänke auf der Nordseite der kleinen Insel bieten allerlei Vogelarten gute Nahrungsmöglichkeiten und es ist immer wieder ein Schauspiel den Pelikanen und anderen Vogelarten beim Fischen zuzuschauen. Zudem kann man immer wieder auch Schildkröten beobachten welche neugierig um die paar wenigen Schiffe schwimmen. Herrlich, um etwas auszuspannen und eigentlich könnte man von dort die Hauptinsel Carriacou ganz einfach mit unserem Dinghi erreichen aber halt nur bei ruhigem Wetter und das scheint es dieses Jahr in der Karibik nicht zu geben. Also telefonieren wir dem Paradise Beach Club, bestellten ein Wassertaxi und reservierten auch gleich einen Tisch zum Abendessen. Unser Wassertaxifahrer hatte viel Spass mit uns und flog beinahe über die Wellen, während wir uns krampfhaft an irgendetwas im Boot festhielten. Leicht an genässt aber guter Dinge landeten wir am Strand vor dem Paradise Beach Club, halfen dem Fahrer noch beim Anleinen und staunten nicht schlecht als wir einen Tisch für zwei Personen angeschrieben mit Cest-la-vie gemeint war SAILAVIE, auf einer hübschen Terrasse direkt am Strand vorfanden. Allison, die Besitzerin des Paradise Beach Clubs begrüsste uns herzlich. Der Club liegt, wie sein Name schon sagt, an der Paradise Beach in Carriacou. Er ist nicht gross, eine kleine Küche, eine Strandbar, eine kleine Terrasse und ein paar Tische und Stühle für etwa 30-40 Gäste. Alles mit viel Liebe hergerichtet, geschmückt und gepflegt. Allison hat dieses Strandrestaurant 2019 aufgebaut und wollte grad eröffnen als Corona alles veränderte. Nach zwei sehr schwierigen Jahren kommen jetzt aber so langsam die Gäste und Allison meinte, dass es jetzt schon gut kommen würde. Als sie uns ihre Geschichte erzählt merken wir wie stark sie das ganze noch emotional beschäftigt. Das Essen war wunderbar und nach einer herzlichen Verabschiedung «flog» uns das Wassertaxi wieder zurück zu unserem Schiff. Den Tipp vom Paradise Beach Club bekamen wir von Katharina und Jürg von der «STELLA MARIS», zwei tolle Schweizer welche wir in Le Phare Bleu kennengelernt haben.
Am 22. März hoben wir dann unseren Anker und machten uns auf den Weg nach Martinique. Mit böigem Wind bis 25kn aus Ost-Nord-Ost und 2m Seegang aus selbiger Richtung, kämpften wir uns während zwei Tagen und einer Nacht hoch – es war sehr ruppig… müde kamen wir dann am 23. März abends in die Bucht von Le Marin auf Martinique und nach 3 Ankerversuchen fanden wir dann auch einen guten Platz auf der Nordseite der Bucht, nahe der Marina und nahe vom nächsten Einkaufsladen. Am nächsten Morgen dann einklarieren und die Gegend kennenlernen. Im Einkaufsladen füllten wir unsere Vorräte auf für die Überfahrt zu den Azoren. Bei einer dieser Dinghi Fahrten entdeckten wir zufällig wieder die «Stella Maris» vor Anker und verbrachten dann mit Katharina und Jürg zwei schöne Abende.
Nachdem Christoph, ein Arbeitstaucher in Le Marin, uns für nur 40 Euro unsere «Opferanode» am Propeller gewechselt hat, Christoph hat lange Zeit in Sion gearbeitet und wir haben ihn zufällig beim Auspacken seines Tauchequipments kennengelernt, liegen wir jetzt noch ein paar Tage in Saint Anne vor Anker. Kommenden Montag, den 4. April, müssen wir noch Diesel und Wasser tanken und dann soll es losgehen zu den Azoren. Wir freuen uns auf diese Überfahrt welche ca. drei Wochen dauern sollte. Unser erstes Ziel auf den Azoren ist Horta und natürlich Peters Coffee Restaurant.
Epilog: Da wir hier auf Martinique überall sehr schlechtes Internet haben, ist es uns leider nicht möglich Fotos an diesen Bericht anzuhängen, wir werden das dann aber so bald als möglich nachholen. Während der wahrscheinlich 3-wöchigen Überfahrt könnt ihr uns über «unsere aktuelle Position» mitverfolgen. Wir werden wieder jeden Tag einen kurzen Tagebuch Eintrag veröffentlichen – bis zum nächsten Mal – Team SAILAVIE